Eine „eigene“ Barockkirche im Schulgebäude, die sich auch noch hervorragend als Konzertort nutzen lässt? Am Ursulinen Gymnasium ist dies Realität. Dank der guten Verbindung von Schule und Kloster finden die Adventskonzerte - einmalig in Straubing - seit jeher in der wunderbaren Ursulinenkirche statt. Dabei war die Nachfrage heuer so groß, dass sich Schulleitung und Fachschaft Musik kurzfristig entschlossen, das traditionelle Adventskonzert an zwei Abenden stattfinden zu lassen. Eine mutige und richtige Entscheidung - konnten nun doch alle Interessierten die Konzerte miterleben, die Musiklehrer Barbara Markl und Jochen Benkert seit September vorbereitet hatten!
Den Auftakt machte die Klasse 5a mit „Stern über Bethlehem“ und „Welche eine wundersame Nacht“, hier begleitet von Hannah Bronold an der Querflöte. Die Chorklasse 6 erfreute mit „Santa Claus is coming to town“, wobei Lea Huber und Merle Richter an Cajon und Percussion den Groove unterstützten - zusätzlich zu den Einwürfen der Querflöte.
Einen regelrechten Ursulinen-Klassiker brachte die Chorklasse 7 auf die Bühne: „Merry Christmas everyone!“ hieß es mit Eva Baumgartner (Gesang) sowie Emilia Prebeck, Antonia Waldner und Leonie Probst (Cajon und Percussion). Für „That´s Christmas to me“ vereinten die beiden Chorklassen ihre Stimmen, wobei Sarah Breu ein schönes Solo beisteuerte.
Der Unterstufenchor komplettierte die erste Konzerthälfte, die ganz von Frau Markl geleitet wurde, mit drei Liedern („Acclamation“, „Winter Wonderland“ und „Someday at Christmas“) und zeigte sich seiner besten Seite. Die Sängerinnen erhielten zu Recht starken Applaus. Hannah Bronold spielte nun zum dritten Mal und Marie Schreiner und Amy Stark steuerten schöne Solostrophen bei.
Mit Lucia Dietlmeier aus der Q12 war nun der erste „richtige“ Solobeitrag zu hören. Die Jugend-Musiziert-Preisträgerin interpretierte mit ihrem Hackbrett das „Largo“ aus Chiesas G-dur Sonate mit ruhig fließendem Rhythmus und starkem Ausdruck.
Sophia Ebner und Raphaela Faltin sangen das eindringlich-nachdenkliche „Grown-up Christmas list“ als Duett. Sehr schön die noch jungen Stimmen in der wunderbaren Akustik der Ursulinenkirche! Eva Wolf spielte ihre ganze Erfahrung aus: die Sängerin der Schulband glänzte unter vortrefflicher Begleitung von Sara Grund mit sicherer Intonation und starken Emotionen.
Die Schulband (nun komplettiert zum Sextett) hatte sich mit „Hymn“ und „Imagine“ zwei Songs mit „Message“ ausgesucht. Ein wunderbar runder Vortrag mit sicherer Begleitung und ausdrucksstarken Vocals!
Überhaupt schien am zweiten Abend das Adrenalin der Premiere nicht zu fehlen, im Gegenteil: Durch den großen Erfolg des Mittwoch-Konzerts konnten die Musikerinnen am Donnerstag oft die gefühlsmäßige Seite der Musik noch betonen - ohne dafür die technische Sicherheit einzubüßen. Toll!
Das Vokalensemble leitete den letzten Block ein und zeigte seine musikalische Bandbreite mit klaren Linien im „Jubilate Deo“, modernen Clusterklängen und Body-Percussion in „Es ist ein Ros entsprungen“. Herrn Benkerts Arrangement des bekannten Weihnachtsliedes überraschte noch zusätzlich mit der Einbeziehung des neuen Wahlfachs PowerPlay, das hier einen Boomwhackers-Part übernahm. Eine gelungene Feuertaufe, die Lust auf mehr machte!
Der Große Chor überzeugte auf der ganzen Linie: große dynamische Bandbreite, sichere Mehrstimmigkeit und wenn nötig kräftiges Zupacken wurden bereichert durch die Soli von Sophia Häusler, Viktoria Ziegler und Lucia Dietlmeier (wunderbar im „Ave Maria Glöcklein“).
Am Schluss sangen alle Konzertbesucher gemeinsam mit den etwa 130 beteiligten Schülerinnen „Macht hoch die Tür“.
Die großzügigen Spenden kommen zum Teil der DKMS zugute, um Typisierungen zur Knochenmarkspende zu ermöglichen.