DSC 0242iGEM (International Genetically Engineered Machine) ist ein weltweit anerkanntes Wettbewerbsformat, das Studierenden die Möglichkeit bietet, innovative Projekte in der synthetischen Biologie zu entwickeln. iGEM fördert interdisziplinäre Zusammenarbeit und kreative Lösungen, um reale Probleme mithilfe biologischer Systeme anzugehen. In diesem Jahr nimmt erstmalig auch ein Team von der TUM in Straubing teil – die BlueBearBio. Diese Gruppe von Studierenden hat das Ziel, mithilfe von Bärentierchen Lysate zu stabilisieren. Lysate sind Flüssigkeiten, die aus zellulären Inhalten bestehen, nachdem die Zellen durch physikalische oder chemische Methoden aufgebrochen (lysiert) wurden.

 

Im Gegensatz zu Mikroorganismen bieten Lysate einige Vorteile: Sie sind in der Regel wenig pathogen, einfach zu handhaben und ermöglichen ein schnelleres Arbeiten sowie eine einfachere Kontrolle von Experimenten. Allerdings haben Lysate auch einige Nachteile. Es kann leicht zu Kontaminationen mit anderen Substanzen kommen, und sie sind empfindlich gegenüber höheren Temperaturen oder Veränderungen von pH-Werten. Daher müssen Lysate energetisch aufwendig gekühlt werden und eignen sich kaum für längere Transporte, beispielsweise in abgelegene Gebiete (außerhalb der Antarktis und des Nordpols).

Hier kommen die Bärentierchen ins Spiel. Diese mikroskopisch kleinen Tiere sind extrem widerstandsfähig und überstehen sowohl äußerst hohe als auch äußerst niedrige Temperaturen, Trockenheit, extreme Druckverhältnisse sowie die Strahlung und sogar das Vakuum des Weltraums. Sie sind einfach zu halten und haben eine unkomplizierte Fortpflanzung.

Das Ziel der Gruppe ist es nun, mithilfe der Bärentierchen die Lysate zu stabilisieren und somit Laboren weltweit unproblematisch zur Verfügung stellen zu können.

Zwei Vertreter des BlueBearBio-Teams schickten die Schülerinnen der Q12 nach einem informativen Vortrag auf eine spaßige Jagd nach Bärentierchen. Viele „Oohs“ und „Aahs“ begleiteten die Stunde. Danke an das BlueBearBio-Team!