Taiwan Austausch4Mit der Deutschen Bahn zu reisen ist für ausländische Besucher zurzeit wohl eines der größten Abenteuer, das man in Deutschland, bzw. Bayern erleben kann. Dies durften auch unsere taiwanischen Austauschgäste am eigenen Leibe erfahren. Allerdings trübte dieses Erlebnis den durchwegs positiven Gesamteindruck der zweiwöchigen Austauschbegegnung in Straubing ganz und gar nicht.


Nachdem wir im April schon zwei Wochen in Kaohsiung in Taiwan verbringen durften, waren die Austauschpartner zusammen mit ihren Begleitlehrkräften Frau Hsin-yi Hsueh und Herrn Armin Ibitz zwei komplette Wochen im Juni bei uns zu Gast. Den meisten fiel sofort die im Vergleich zu Kaohsiung deutlich bessere Luft bei uns auf. Aber auch an anderes gewöhnten sich die taiwanischen Gäste schnell, u.a. probierten sie interessiert bayerisches Essen, das sich doch ziemlich von ihrer Heimat unterscheidet. Dass sie sich bei uns wohl fühlten, merkte man auch am Bayerischen Abend, an dem neben dem Verzehr von selbst vorbereiteten Speisen auch die Aufführung von Tänzen und Gesang und der rege Austausch zwischen den Gastfamilien im Mittelpunkt stand. Ein ganz tolles Bild gaben die vielen taiwanischen Schülerinnen ab, die für diesen Anlass in Dirndl auftauchten.
Gleich am zweiten Tag wurden die taiwanischen Gäste vom dritten Bürgermeister Schäfer in Straubing begrüßt und er tauschte sich rege mit den Schülerinnen aus. Der zweiwöchige Aufenthalt hielt einige tolle Punkte bereit, u.a. zwei größere Touren. Ein Ganztagsausflug führte die gesamte Gruppe nach München, wo nach einem Empfang in der Taipeh-Vertretung durch Generaldirektor Dr. Ian-tsing Dieu ein Besuch im Bayerischen Landtag auf dem Programm stand. Die Gruppe wurde dort von Landtagsvizepräsident Markus Rinderspacher begrüßt und durch den Landtag geführt. Alle waren beeindruckt vom Plenarsaal und generell vom ehrwürdigen Gebäude des Maximilianeums. Herr Rinderspacher, ein großer Freund und Unterstützer Taiwans, nahm sich viel Zeit für Gespräche und Austausch mit den taiwanischen und deutschen Schülerinnen. Er zeigte sich sehr erfreut und beeindruckt, dass die Verbindung zwischen dem Ursulinen Gymnasium und der Wenzao University in Kaohsiung schon seit 16 Jahren besteht. Im Rahmen des Besuchs im Landtag erhielt die Gruppe auch noch einen Vortrag durch Dr. Reinhard Zeitler vom Umweltministerium zum Thema „Jugend & Klimaschutz“. Herr Zeitler, der in der Klimaforschung arbeitet, war selber schon zweimal als Gast an unserer Partnerschule.
Eine weitere Exkursion führte die Schülerinnen nach Regensburg ins Haus der Bayerischen Geschichte. Zuerst erhielt die Gruppe dort eine interessante Führung, bei der das Hauptaugenmerk auf den bayerischen Königen lag. Danach durften die Teilnehmerinnen in angeschlossenen Bavariathek selber aktiv werden. In einem Workshop zu Social Media Nutzung durften sie imaginäre Instagram-Posts zu König Ludwig II. erstellen, immer mit der Frage im Hintergrund, wie man ihn heutzutage in ein positives Medienlicht rücken würde.
Nachhaltigkeit stand beim Besuch der taiwanischen Schülerinnen im Straubinger Nawareum auf dem Plan. Mit einer Rätsel-Rallye ausgestattet machten sich unsere Gäste auf den Weg durch das Museum und konnten dabei vieles selbst entdecken.
Neben vielen Einblicken in den deutschen Unterricht und Diskussionen zu Taiwans aktueller Situation und auffälligen Unterschieden zwischen taiwanischen und deutschen Jugendlichen kam auch das Kennenlernen bayerischer Kultur nicht zu kurz. Unter anderem durften unsere Gäste an einem Vormittag selber Lebkuchenherzen gestalten, wie man sie von Volksfesten kennt.
Am Ende der Zeit in Straubing waren sich alle Beteiligten einig, dass die insgesamt vier Wochen der diesjährigen Austauschbegegnung für alle ein riesiger Gewinn war, sowohl in der persönlichen Entwicklung, als auch im Hinblick auf das Wissen über und Verstehen anderer Kulturen.
An dieser Stelle soll allen Kolleginnen und Kollegen, die an der Gestaltung und Durchführung der Programme beteiligt waren, sowohl an der Wenzao University, als auch am Ursulinen Gymnasium, herzlichst gedankt sein, denn alle haben dazu beigetragen, dass die 30 Austauschteilnehmerinnen eine unvergessliche Zeit erleben durften. DANKE!