Egal ob Joghurtbecher, Kartons, Smartphones, Zahnspangen oder Flugzeuge- in fast allem steckt heute Klebstoff. Der ist leichter, kleiner und preiswerter als beispielsweise Schrauben. Doch es gibt auch Nachteile: Nicht nur sind die meisten heute verwendeten Klebstoffe erölbasiert und damit nicht umweltfreundlich, sondern auch irreversibel, das heißt die Klebeverbindung lässt sich nur sehr schwer oder gar nicht wieder lösen. Gerade Elektrobauteile wie Smartphones lassen sich dadurch schlecht reparieren und viele Menschen kaufen, etwa bei einem Bildschirmschaden, gleich ein neues Gerät. Eine Forschungsgruppe der TU Berlin hat deshalb einen neuen Klebstoff entwickelt, der sich durch das Anlegen elektrischer Spannung wieder „entkleben“ lässt
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Dieser Klebstoff weckte das Interesse von Magdalena, Raphaela, Anna und Christina aus der Klasse 11a bei der Suche nach einem Thema passend zu Bioökonomie. Denn das war das Rahmenthema des diesjährigen Science Slam Wettbewerbs am TUM Campus Straubing, bei dem sie für das Ursulinen Gymnasium antraten. Über Wochen hinweg wurden Recherchen angestellt, Texte ausgearbeitet und vor allem auch an dem Slam-Charakter der Präsentation gefeilt. So gab es am Ende neben einer Pippi Langstumpf und einer Autofahrerin mit Bobbycar auch zwei Klimaaktivistinnen, die das Problem von irreversiblen Klebstoffen schauspielerisch darstellten. Diese kleine Geschichte bildete den Rahmen für den wissenschaftlichen Teil des Vortrags, in dem nicht nur die Probleme von herkömmlichen Klebern erklärt, sondern auch die Funktionsweise dieses neuen Klebers vorgestellt wurden. Ebenso ging es um dessen Vorbild aus der Natur, die Miesmuschel und die Möglichkeiten, die mit diesem neu entwickelten, jedoch noch nicht marktreifen Klebstoff, in der Zukunft einhergehen könnten.
Als im März nach all den Vorbereitungen am Tag vor dem Wettbewerb dieser dann leider kurzfristig abgesagt werden musste, war die Enttäuschung zunächst groß. Doch in Zusammenarbeit mit den Organisatoren des TUM-Campus war bald eine Lösung gefunden: Die Science Slams wurden kurzerhand in das Programm für das Campusfest am 2. Juli mit eingebunden. Auch wenn es dann kein Wettbewerb mehr war, war die Motivation der Beteiligten sowie die Freude des Publikums groß und es wurde ein schöner Abend.