Die Klassen 9a und 9b durften zum Ende des Schuljahres bei einem Workshop zum Thema „Interkulturelles und Soziales Lernen“ im Rahmen des sog. KIWI (= Kinder und Jugendliche Willkommen) - Projekts gemeinsam mit zwei Coaches der Organisation CARE in die Welt der Interkulturalität und des Perspektivwechsels eintauchen. Beide Coaches Luisa und Eyad reisten eigens dafür aus Köln an, um mit den Schülerinnen der 9. Jahrgangsstufe zu arbeiten.
Seit mehr als 10 Jahren engagiert sich CARE – neben vielen weltweiten Hilfsprojekten – in Deutschland in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit, um BNE (= Bildung für Nachhaltige Entwicklung) und Interkulturelle Bildung an Schulen zu fördern.
Während der Workshops setzten sich die Teilnehmerinnen auf interaktive Weise anhand diverser Methoden und Übungen mit ihrer eigenen Kultur auseinander und sensibilisierten sich für kulturelle Unterschiede, welchen sie sowohl bei einem möglichen Auslandsaufenthalt als auch hier in Deutschland begegnen könnten. In praxisnahen Übungen und Rollenspielen entwickelten sie Techniken des Perspektivwechsels und stärkten ihre eigenen Kompetenzen.
Die Schülerinnen diskutierten, was eigentlich der Begriff „Kultur“ bedeutet, stellten aber recht schnell fest, dass eine Definition eigentlich gar nicht so eindeutig zu fassen ist und das Verständnis von Kultur häufig sehr individuell sein kann.
Im Rahmen des Spiels „Kulturrallye“ stärkten die Teilnehmerinnen ihr Bewusstsein für typische Probleme, denen Menschen fremder Kulturen beim Eintritt in die Leitkultur eines anderen Landes begegnen und entwickelten so Empathie für diese. Durch die Arbeit mit der sog. „Power Flower“ setzten sich die Schülerinnen mit ihren gesellschaftlichen Privilegien und Benachteiligungen auseinander und lernten so, welchen Einfluss diese auf die Chancen im Leben jedes einzelnen haben.
Die sog. „Albatros-Methode“ zeigte auf, dass es im interkulturellen Kontext häufig zu falschen Interpretationen bestimmter Verhaltensweisen aufgrund kulturspezifischer Stereotype kommen kann und dass dies nicht selten zu Missverständnissen und Konflikten führt.
Beim „interkulturellen Brückenbau“ durften die Schülerinnen unter Zeitdruck in zwei Gruppen aus Paketschnur, Zahnstochern, Papptellern und Strohhalmen jeweils eine möglichst stabile Brücke basteln. Durch den Wettbewerbscharakter des Spiels engagierten sie sich in sehr kreativer Weise bei der Planung ihrer Brücken und halfen tatkräftig beim Bau dieser zusammen. Diese Übung zeigte den Schülerinnen, wie wichtig eine reibungslose Kommunikation innerhalb eines Teams ist, um am Ende erfolgreich zu sein.
Den Abschluss des Workshops bildete eine Reflexionsrunde, in der die Teilnehmerinnen die neu gewonnenen Einsichten nochmal zusammenfassten, Anregungen für künftige Workshops einbrachten und den Coaches persönliches Feedback gaben.
Mit viel Spaß und Interesse beteiligten sich die Schülerinnen am Workshop und erlangten auf dieser „Reise“ nicht nur wertvolle Erkenntnisse über ihren eigenen kulturellen Hintergrund, sondern auch über den sensiblen Umgang mit fremden Kulturen.
Vielen Dank an unsere wundervollen „Reiseleiter“ Luisa und Eyad!!!