„Latein zum Lachen“ – passt das zusammen? Wer daran zweifelte, wurde schnell eines Besseren belehrt. Bei einem Auftritt des Kabarettisten und Bühnenlateiners Björn Puscha am Ursulinen Gymnasium Straubing konnten sich die Lateinschülerinnen an einem höchst unterhaltsamen Vormittag von dieser gelungenen Verbindung überzeugen.
Puscha, bekannt durch seine Auftritte in der BR-Sendung „Vereinsheim Schwabing“, schaffte es nämlich mühelos, den Schülerinnen Spaß mit Latein zu vermitteln. Schon mit der Begründung, warum er sich nach der Grundschule für den Übertritt an ein humanistisch-neusprachliches Gymnasium entschied, nahm er das weibliche Publikum schnell für sich ein: Es gab dort mehr Mädchen als am mathematisch-technischen Gymnasium.


Im klassisch-römischen Outfit begab Puscha sich dann auf einen imaginären Streifzug durch das antike Rom, um auch an bekannten Örtlichkeiten Halt zu machen. Vor dem geistigen Auge des Publikums ließ er sich in einer Sänfte durch die engen, damals schmutzigen und nicht ungefährlichen Straßen und Gassen Roms tragen. Er stattete unter anderem dem Circus Maximus (gewissermaßen ein Vorläufer der Straubinger Trabrennbahn), und den Thermen einen Besuch ab. Mit eindringlicher Gestik und variabler Stimmlage vergegenwärtigte er dabei humorvoll das antike Alltagsleben. Als „Zeitzeuge“ des Jahres 44 v. Chr. erlebte er die Ermordung Caesars und beleuchtete den wahren Tatort des Geschehens und die Umstände, die zu dem Attentat führten.
In einer Szene parodierte er einen imaginären Stier, der sich als verwandelter Jupiter erwies, mit ungewohnt hoher Stimme - ganz gemäß Jupiters Ansicht: „Die höchsten Götter haben die höchsten Stimmen“. So wirkte der Göttervater mit großem Ego nicht mehr übermächtig und beneidete Puscha gar darum, eine wahrlich göttliche Sprache zu beherrschen: den bairischen Dialekt.
Im Anschluss an sein vergnügliches Programm nahm sich Björn Puscha noch Zeit, auf verschieden-
ste Fragen des Publikums einzugehen und sie freimütig zu beantworten.
Bei dieser humorvollen Reise in die Antike, die dank der großzügigen Unterstützung des Förder- und Ehemaligenvereins der Schule stattfinden konnte, erlebten die Schülerinnen hautnah einen Kabarettisten, der für Latein „brennt“.